In der Europäischen Union sind die Hersteller und Importeure zur Rücknahme und dem Recycling von Photovoltaikkomponenten verpflichtet. Die Entsorgung der Wechselrichter, aber auch der Stromzähler und Kabel, wird über die Elektro- und Elektronik-Altgerätewege problemlos organisiert. Die Photovoltaikmodule fallen nicht darunter, sie haben eine Sonderposition. Die PV CYCLE Assoziation organisiert die Rücknahme und das Recycling aller Photovoltaik-Modultechnologien in Europa. 90 % der Photovoltaikhersteller und -importeuere in Europa sind hier Mitglied. Europaweit gibt es Sammelstellen (Installateure, Großhändler und Hersteller) bei denen Sie die Module abgeben können. In Deutschland sind es über 70, davon ca. 23 in Bayern. Bei mehr als 40 defekten Modulen gibt es die Möglichkeit der direkten Abholung. Die Sammelstellen, sowie die Anträge zur Abholung finden Sie auf der Homepage: www.pvcycle.org. Kristalline Photovoltaikmodule bestehen zu 80 % aus Glas, zu 10 % aus Metallen, meistens Aluminium und Kupfer, welche wiederverwendet werden können. Des Weiteren bestehen die Module aus ca. 3,5 % Silizium, 1 % Anschlussdosen und Kabel, 5 % Kunststofffolien und ca. 0,5 % aus sonstigen Stoffen (Silber, …). Zuerst werden die Rahmen der Module und die Anschlussdose auf der Rückseite entfernt. Daraufhin wird das flache Photovoltaikmodul geschreddert. Die geschredderten Photovoltaikmodule kommen zur weiteren Verarbeitung in die Flachglas-Recyclinganlage. In dieser Prozesskette werden eisenhaltige, nicht eisenhaltige Metalle, Glas, Silizium und Kunststoffe voneinander getrennt. Hier liegt die Recyclingquote bei ca. 85 % -95 % – je nach Photovoltaiktechnologie. Das Glas von Photovoltaikmodulen wird mit Standard-Glasbruch gemischt und teilweise in Glasfaser und Dämmprodukten oder in Glasverpackungsprodukten wiederverwertet. Die Kunststoffe und Metalle können zur Herstellung neuer Rohmaterialien genutzt werden. Bei Dünnschichtmodulen (CI(G)S und CdTe) wurden eigene Recyclingtechnologien entwickelt. Hier wird ergänzend zu dem zuerst genannten Prozess noch ein Chemiekalienbad zum Trennen der Dünnschicht vom Glas durchgeführt. Bis jetzt ist nur 1 % der gesammelten Photovoltaikmodule am Ende ihrer Nutzungsdauer. Die technische Nutzungsdauer liegt bei ca. 30 Jahren. Die restlichen Photovoltaikmodule wurden durch Transportschäden, Installationsschäden und als Garantie-/Gewährleistungsfälle recycelt und wiederverwertet. Seit 1998 ist in Deutschland die Batterieverordnung in Kraft getreten. Sie beinhaltet Grenzwerte für das in Batterien enthaltene Blei, Quecksilber und Cadmium. Zusätzlich ist die Entsorgung der Batterien in der Batterieverordnung geregelt. Somit ist eine unentgeltliche Rücknahme bei Handel und Kommunen möglich, um die Entsorgung im Hausmüll zu vermeiden. Die Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterie (GRS Batterie) organisiert deutschlandweit, wie PV CYCLE für Photovoltaikmodule, die Rücknahme der Speicher über Abnahmestellen. Auch die Batterien können bis zu 90 % recycelt werden. Die Auftrennung der verschiedenen elektrochemischen Systeme wird Fraktionierung genannt. Hier werden Metalle wie Zink, Mangan, Eisen oder Nickel wiedergewonnen. Die Rohstoffe können z.B. zur Produktion von neuen Energiespeichern genutzt werden.Recycling von Photovoltaikanlagen
Welches Material wird bei Photovoltaikmodulen genutzt?
Wie funktioniert der Recyclingprozess von Photovoltaikmodulen?
Photovoltaik-Altmodule
Rücknahme Batteriespeicher
(Bilder Quellen: Solarwolrd, PVCycle).
Recycling von Photovoltaikanlagen
Veröffentlicht am 9. August 2015 in GF, IB Kehl, Photovoltaik, private Bauherren, Speicher, Technik