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Brandschutz bei Lithium-Solarstromspeichern

Brandschutz bei Lithium-Solarstromspeichern

Ursprünglich wurden die Solarstromspeicher (Solarbatterien) für den Inselbetrieb eingesetzt. D.h. es gibt keinen Anschluss an ein öffentliches Netz, die Verbraucher können sofort Strom beziehen. Mit der weiten Verbreitung von Erneuerbaren Energien (Sonne, Wind, etc.)  können durch die Zwischenspeicherung der Energie Einspeisepeaks vermieden werden und die gespeicherte Energie zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden. So kann auch abends nach Sonnenuntergang Solarstrom genutzt werden.

Netzgekoppelte Photovoltaikstromspeicher sind auf zwei Arten in das elektrische Hausnetz eingebunden: AC-seitig oder DC-seitig.

 

Da Batteriespeicher nur Gleichstrom speichern können, wird bei der DC-seitigen Installation der Strom gespeichert und bei Bedarf vom Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt und zum Verbraucher geführt. Bei AC-seitigen Stromspeicherinstallationen (Nachrüstung) wird der Gleichstrom der Photovoltaikmodule von dem Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt, dieser wird im Fall der Batteriebeladung wieder in Gleichstrom umgewandelt, da die Batterie nur Gleichstrom speichern kann. Um anschließend bei der AC-seitigen Installation den gespeicherten Strom nutzen zu können, muss er wieder durch einen weiteren Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt werden. Die  Umwandlungen von Gleichstrom in Wechselstrom, von Wechselstrom in Gleichstrom und der weiteren Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom hat einen hohen Verlustanteil.

Brand bei Lithiumspeichern

Durch mehrere Sicherheitseinrichtungen in den Batteriesystemen sind diese geschützt und lassen sich sicher betreiben. Durch Gehäuse und Verpackungsmaterial und die enthaltenen Lösungsmittel tragen die Li-Ionen-Batterien zur Brandlast bei. Sollte durch Überladung, Wärme oder mechanische Beschädigung eine Zelle beschädigt werden, können auf der Oberfläche der Zelle Temperaturen von bis zu 800 °C entstehen. Der dabei entstehende weiß/graue Nebel ist als giftig und ätzend anzusehen. Bei unmittelbaren Kontakt mit Löschwasser sind keine gefährlichen Reaktionen befürchten. Eine gute vorsorgliche Durchlüftung wird empfohlen.

Bitte beachten Sie, dass Gleichstromleitungen in der Regel nicht freischaltbar sind, sie sollten deshalb so verlegt sein, dass im Havariefall keine Gefährdung durch berührbare Spannungen hervorgerufen werden können (VDE AR E 2510-2- Stationäre elektrische Energiespeichersysteme am Niederspannungsnetz). Durch die Ankopplung der Speicher an die Photovoltaikmodule sind diese nur begrenzt abschaltbar. Auch wenn die Verbindung zum öffentlichen Netz unterbrochen wurde, besteht eine weitere Stromführung über die Photovoltaikmodule. Hier ist für Einsatzkräfte die gleiche Vorgehensweise wie für Photovoltaikanlage zu beachten.

Sie sind Einsatzkraft und würden gerne mehr über das Verhalten beim Brandeinsatz wissen, dann schauen Sie doch im Downloadbereich vom Ingenieurbüro Kehl unter: Einsatz an stationären Lithium-Solarstromspeichern.